Diwali (27. Oktober) ist hier die Party schlecht hin! Ganz Indien feiert das Lichterfest ein bis vier Tage und böllert was das Zeug hält! Ich stellte mir ein beschauliches Fest vor, im Kreise der Familie, mit vielen Kerzen und lieblicher Musik… Tja, ein bisschen wie mein Weihnachtsideal eben… Da täuschte ich mich ordentlich!

Bunte Farbenpracht!

Längst sollte der Regen vor einem Monat versiegt sein, doch regnet es hier fröhlich weiter – auch an Diwali! Das erste mal im Saree renne ich also durch den Regen. Leicht grippig, ordentlich schwitzig und völlig fertig komme ich bei Rehwa für das Puja Ritual an, um zu merken, dass ich meine Kamera Speicherkarte Zuhause vergessen habe, super, ich muss noch mal durch den Regen 🙁 Zurück, habe ich erstmal Zeit mich ein bisschen umzugucken, alles ist mit Blumenranken geschmückt, die Frauen tragen bunten Sarees, die festlicher als sonst aussehen! Eine Art Alta ist aufgebaut, mit Bildern von Göttern, Blumen, Kerzenständern und roter Schrift an der Wand. Weiter geht es dann mit verschiedenen Rauchritualen, das Herumreichen eines Tablets mit einer Feuerschale und das Zufächern dieser bestimmt nicht allzu gesundheitsfördernder Dämpfe in sein Gesicht. Ich merke, der Hinduismus ist schon sehr kurios für mich und ich glaube tatsächlich nicht, dass ich mich ganz daran gewöhnen werde… Am Abend feiert auch die Familie, bei der wir immer essen, Puja und Diwali. Auf Nachfrage, welche Götter sie denn anbeten, bekam ich die Antwort: „Alle natürlich!“ Dann fragte ich, wie viele denn „alle“ seien und die Antwort war: „Das wissen wir selbst nicht so genau“. Wie gesagt, ich weiß ja nicht, ob ich zu sowas richtig relaten kann, aber gut, neue Eindrücke haben ja noch nie geschadet.

Chris, Arun und ich in unserer indischen Robe

Am späten Abend gehen wir dann noch auf den Markt bzw. die kleine Innenstadt und wollen uns das Feuerwerk anzugucken. Leider sind wir etwas enttäuscht, weil nur laut geböllert wird, mit Böllern, die in Deutschland wahrscheinlich nicht mal zugelassen wären, da sie so unglaublich laut sind und auch weit fliegen. Wir mussten wirklich aufpassen nicht ausersehen in die Luft gejagt zu werden, da keiner so wirklich aufpasst, wer gerade kommt und geht und die Feuerwerkmeister meist gerade mal 10 Jahre und jünger sind. Trotzdem habe ich Teile eines Böllers an meiner Wade abgekommen und beschloss dann nach Hause zu gehen. In der Nacht bekam ich nicht sehr viel Schlaf und ärgerte mich über die Böllerrei unmittelbar vor meinem Fenster, das weder dicht noch besonders sicher ist und fragte mich, wie man so etwas denn genießen kann…

Btw, letzte Nacht meinte jemand eine Woche später noch ein bisschen nach feiern zu müssen und böllerte wieder direkt vor meinem Fenster um 4:54 Uhr. Vor Schreck bin ich aus dem Schlaf hoch gefahren und dachte kurz es ist Bombenalarm und ich muss mich schnell selbst evakuieren. Hoffentlich trage ich davon keine langwierigen Schäden!

2 Kommentare

  1. What a crazy place! Alicia, its time for a change and I hope you will find a „home away from home“ where you will feel more secure and be able to enjoy your adventurous time in India.

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